Burg Kultur legt los
Das Geld soll dabei hauptsächlich als Vorschuss für die Künstler dienen. Ohne diese finanzielle Absicherung wäre es schwierig, interessante Veranstaltungen in den Luftkurort zu holen. „Die erste Idee zu diesem Sonder-Etat hatten wir bereit 2018. Dann kam Corona – und jetzt geht es endlich los“, freut sich Niekiel. Insgesamt 7500 Euro sind in diesem Haushaltsjahr für den Kulturfonds bereitgestellt worden.
Das Finanzielle ist nur das eine. Unerlässlich sind Ehrenamtler, die ihre Zeit und Mühe investieren, um die richtigen kulturellen Aktionen herauszupicken, die beim Burger Publikum ankommen. Außerdem gibt es eine Menge im Vorfeld zu organisieren, wie Uwe Niekiel feststellen musste. Die erste Hürde war, einen Wochenendtermin zu finden, an dem die Bökelnburghalle nicht belegt ist. „Um den herauszubekommen, musste ich erst gründlich recherchieren, wo der Plan der Hallenbelegung eigentlich nachzulesen ist.“ Der existierte zwar, aber nicht am richtigen Platz. „Inzwischen ist die Übersicht aber öffentlich in der Amts-App einsehbar“, so Niekiel. Das sei nur ein Beispiel von vielen, das beweise, dass sich Veranstaltungen nicht mal eben so aus dem Ärmel schütteln lassen, auch nicht mit finanzieller Ausstattung im Hintergrund.
Weil die beiden Akteure, die sich selbst augenzwinkernd Kulturbeauftragte nennen, die Planungen neben ihren beruflichen Verpflichtungen erledigen müssen, habe sie die Aufgaben untereinander klar verteilt. „Ich bin für das Weihnachtliche zuständig, Anne Feuß eher für den literarischen Teil“, sagt Niekiel. Bei den beiden Lesungen, die noch für den Juni geplant sind, hat die Burgerin Kontakte zu zwei Autoren aus Hamburg genutzt. Den Anfang in der Lesungsreihe macht Joyce Summer, die am Freitag, 17. Juni, ab 19 Uhr in der Bökelnburghalle aus ihrem Roman Madeira Schweigen lesen wird. In dem Buch wird ein Kriminalfall erzählt: Mord am Urlaubsort. „Das Ganze spielt auf der Insel Madeira, auf der der gemütliche Comissário Avila ermittelt“, sagt Anne Feuß. Ihr sei es übrigens wichtig, dass die jeweilige Autorin oder der jeweilige Autor nicht nur aus seinen Romanen liest, sondern auch etwas über ihren Arbeitstag berichten. „Hier ist Interaktion angesagt“, so Anne Feuß. Die Zuschauer sollen sie mit Fragen löchern. Etwa: Wie entsteht ein Buch? Wie kommt man überhaupt dazu, Romane zu schreiben? Und kann man von der Schreiberei leben?
Die nächste Lesung folgt bereits am Freitag, 24. Juni: Dave Cobbler kommt nach Burg, um seinen Roman Die Tore der Assassinen vorzustellen, der nur als E-Book existiert. Ein spannender und hurmorvoller Urban-Fantasy-Krimi, in dem es um rätselhafte Todesfälle in einer Großstadt geht und deren Verbindung zu schroffen Gebirgen sowie stürmischen Steilküsten.
Die namhaften Autorinnen Heike Denzau (11. November) und Eva Almstädt (18. November) haben für den Herbst ihr Kommen angesagt. Beide Frauen lesen im Burger Waldmuseum aus ihren Neuerscheinungen. Heike Denzau stammt aus Itzehoe und lebt heute mit ihrem Mann in Wewelsfleth. Sie ist Mitglied der Mörderischen Schwestern, einer Vereinigung deutschsprachiger Krimiautorinnen und -liebhaberinnen. Bei der Vergabe des Krimi-Nordica-Awards 2015 belegte sie in der Kategorie Story den zweiten Platz. Eva Almstädt ist eine bekannte Hamburger Autorin, die in Rahlstedt aufwuchs. 2002 schrieb sie ihren ersten Kriminalroman.