Wir-Gefühl für Burg entwickeln
Burg. Er möchte als Spitzenkandidat der Burger CDU den Vorsitz in der Gemeindevertretung des Luftkurorts erringen und damit Bürgermeister der 4200-Seelen-Gemeinde werden. Hermann Puck, vor drei Jahren von gesundheitlichen Problemen aus dem Verkehr gezogen, als ihn eigentlich schon alle Fraktionen als Nachfolger des zurückgetretenen Werner Hill (parteilos) gesehen hatten, will es am 26. Mai wissen. Sein großes Ziel: Die Gemeinde voranbringen, ein Wir-Gefühl entstehen lassen.
Der Traum des 61-Jährigen, der zurzeit auch 2. Stellvertreter des Amtsvor stehers ist: "Nach der konstituierenden Sitzung sollten alle ihre Parteibücher zur Seite legen und nur noch für Burg Politik machen." Denn im Lokalen, das zeigt für den früheren Fachgruppenleiter für Werksicherheit bei Bayer die Erfahrung aus 30 Jahren Arbeit im Kommunalparlament, sei die große Politik zweitrangig. Vielmehr gehe es darum, trotz unterschiedlicher Meinung zu manchem Thema, den Ort gemeinsam in die Zukunft zu führen.
Die Größe der Gemeinde an sich sei schon eine Herausforderung für einen ehrenamtlichen Bürgermeister, weiß Puck. Er sieht aber in seiner Partei eine erfahrene Mannschaft hinter sich. Und er geht davon aus, dass er nach dem Votum von 2010 auch weiterhin einen guten Rückhalt in der Burger Politik hat.
Zuhören und auf Menschen zugehen können, kritikfähig sein, aber auch Durchsetzungsvermögen beweisen - diese Eigenschaften seien wichtige Voraussetzungen für den angestrebten Posten. Menschenführung gehöre natürlich unbedingt dazu. Denn, so Puck: "Feuerwehr, Bauhof, Schwimmbadmitarbeiter und Tourismusfachfrau sind dem Bürgermeister unterstellt." Das bedeute zugleich auch eine Verantwortung für diese Menschen. Das gelte ebenso für die Arbeit in der Gemeindevertretung und deren Gremien: "Der Bürgermeister ist als Vorsitzender der Gemeindevertretung auch dafür zuständig, dass alle ordentlich miteinander umgehen." Denn: "Diskussionen müssen auf Augenhöhe stattfinden."
Ein besonderes Augenmerk gilt für den 61-Jährigen dem Tourismus. Waldmuseum, Burger Museum, Fremdenverkehrsverein, Verein für Handel, handwerk und Gewerbe sowie Tourismusfachfrau Maren Hopmann möchte er an einen Tisch bringen, um eine gemeinsame Plattform für Burg als touristisches Ziel zu entwickeln. Im offenen Gespräch müsse ein Neuanfang auf den Weg gebracht werden. Ganz klar: Konkurrenzen der einzelnen Beteiligten untereinander seien fehl am Platz.
Wirtschaftlich sieht er Burg mit dem Neubau von Aldi und Edeka auf einem guten Weg. Ziel müsse es sein, Kleingewerbe in den Ort zu holen, um Leerstände in den Geschäften zu beseitigen - und Burg für die Einwohner attraktiv zu halten. In diesen Bereich gehören für ihn auch Baugebiete für junge Familien, aber auch die richtigen Strukturen für die älteren Mitbürger. "Burg muss bestrebt sein, seiner Verantwortung als Unterzentrum gerecht zu werden", fasst Puck zusammen. "Wir dürfen den Ort nicht zum Stillstand kommen lassen", nennt er eine Zielvorgabe. Eine attraktive Gemeinde locke letztlich Neubürger und Gewerbe an, ist er überzeugt.
Das Wir-Gefühl der Burger müsse stärker herausgekehrt werden, formuliert er ein weiteres Ziel. Denn eine Gemeinde, in der alle an einem Strang ziehen und nicht darauf warten dass "die Politik" etwas für den Einzelnen tut, gewinne an Ausstrahlung.