Neuer Ortsvorstand gewählt!

 
 Sie wollen mehr Präsenz zeigen

Bela Haraszti und Antje Osterholz sind das neue Führungsduo der Burger CDU

Von Beate Meißner

Burg - Bela Haraszti mag keine halben Sachen. Deshalb ist es für den neuen Ortsverbandsvorsitzenden der Burger CDU klar. zur nächsten Kommunalwahl als Gemeindevertreter anzutreten. Seine ebenfalls neue Stellvertreterin Antje Osterholz engagiert sich bereits in diesem Gremium.

Der 49-jährige trällert ein Liedchen, während er für seine Gäste Cappuccino kocht. „Musik ist toll“. sagt er. Er spielt Bratsche und singt in zwei Chören in Meldorf und Heide. Ein Auftritt während des Holzmarktfestes im August ist schon fest eingeplant.

Haraszti ist erst seit 2013 Mitglied der Christdemokraten im Luftkurort und hat noch Zeit, in - vielleicht – künftige Aufgaben als Gemeindevertreter reinzuwachsen. Zurzeit engagiert er sich als bürgerliches Mitglied im Sozial-, Jugend- und Sportausschuss. „Wir haben in den vergangenen Jahren sehr viel Fraktionsarbeit geleistet“, hat er festgestellt, „aber wir hatten wenig Zeit für politische Arbeit.“ Das wollen der neue Ortsvereinsvorsitzende und seine Stellvertreterin ändern.

Das Rezept klingt einfach: Die CDU will präsenter sein, Veranstaltungen organisieren. Menschen ansprechen und sie für politische Arbeit begeistern. Aber sowohl Bela Haraszti als auch Antje Osterholz wissen, dass die Umsetzung schwieriger wird. „Die Frage ist, was bei den Leuten ankommt“. Überlegt Haraszti laut. Vorträge und Infos von Abgeordneten sind eben nicht unbedingt der Renner - vor allem dann nicht, wenn jüngere Menschen angesprochen werden sollen. „Da müssen wir mehr auf Unterhaltung als auf Information setzen“, glaubt der 49-jährige. Eine Veranstaltung mit moderner Musik in kleinem Rahmen wäre eine Idee: „Dabei kann man versuchen, mit den Besuchern ins Gespräch zu kommen.“

Natürlich sei es Ziel, eine junge Union zu gründen. gibt der Ortsverbandsvorsitzende auf die entsprechende Frage zu. Aber er weiß genauso gut wie Antje Osterholz (53), dass es so gut wie unmöglich ist, Jugendliche dafür zu gewinnen. „Schüler sind komplett ausgebucht, da ist es schwer, noch Kapazitäten für politisches Engagement freizuschlagen“, sagt Bela Haraszti, das kennt er aus der eigenen Familie. „Und viele Jugendliche verlassen Burg fürs Studium oder die Lehre“, ergänzt seine Stellvertreterin.

Die beiden sehen das aber pragmatisch. Erstens gehe es allen Vereinen so, zweitens wären auch Erwachsene von der Arbeitsplatzsituation betroffen. „Da setzt sich jeden Morgen ein Exodus aus Burg in Bewegung“, so Haraszti. Antje Osterholz will trotzdem nichts unversucht lassen: „Wir müssen den Ortsverband ebenso attraktiv wie möglich darstellen.“

Die 53-jährige hat schon wesentlich mehr politische Erfahrung als der Ortsverbandsvorsitzende. Sie ist seit 2008 Gemeindevertreterin, zuerst für die FDP, seit 2013 für die CDU. „Ich fühle mich hier sehr gut aufgehoben“, gibt sie zu, „meine Arbeit wird anerkannt und wertgeschätzt - das tut gut.“ Als Quotenfrau, weil einzige Gemeindevertreterin der Christdemokraten, sieht sie sich allerdings nicht. „Wir würden gerne noch mehr Frauen gewinnen“, wirft Bela Haraszti ein, „das lockert auf und bringt zusätzliche Aspekte in die Arbeit.“ Neben der Verjüngung des Ortsverbands ein weiteres Ziel des neuen Führungsduos.

Während Bela Haraszti, im Hauptberuf Finanzmakler. seinen Ausgleich bei der Musik findet und zugibt: „Ich habe keinen grünen Daumen“. ist Gartenarbeit für Antje Osterholz ein Mittel, um vom politischen Ehrenamt und vom Beruf abzuschalten.

Gut tut ihr auch der tägliche Spaziergang mit dem Hund am Nord-Ostsee-Kanal entlang. „Und ein Mal im Jahr wandere ich mit einer Freundin auf dem Jakobsweg“, erzählt sie, „da kann ich alles hinter mir lassen und stelle mein inneres Gleichgewicht wieder he.."

Die beiden „Neuen“, die Hermann Puck und Benno Schwohn in ihren Ämtern abgelöst haben, sind sicher, dass sie gut zusammenarbeiten. Schon allein deshalb, weil sie in Sachen CDU-Ortsverband am gleichen Strang ziehen. Bela Haraszti gibt zu: „Ich bin ein begeisterter Verfechter von Gruppenarbeit - wenn es die richtige Gruppe ist.“